Das erste Auto ohne Kraftstoffantrieb (zum Anschauen bitte mit der Maus über diesen den Text fahren)

Auto fahren ohne Kraftstoff                                                                    Zurück zur Homepage

VDI nachrichten, Berlin/Düsseldorf/Stuttgart, 8. 8. 08, wop - Schnell und leise fährt der Elektro-Van,
den India-Motors der Presse am 11. August in Berlin präsentieren will. Auch wenn das Autofans elektrisiert,
"reine Elektroautos sind längst nicht marktreif", relativiert Bosch-Spitzenmanager Wolf-Henning Scheider.
Weltweit wachse der Marktanteil von Hybrid- und E-Fahrzeugen "st
ärker als erwartet, aber eine elektrische
Revolution steht nicht an". Selbst mit neuer Batterietechnik blieben Benzin- und Dieselmotor noch mindestens
20 Jahre die dominierenden Antriebe.

Lithium-Ionen-Batterien sind ein Renner. Ihr bevorstehender Serienanlauf pusht die Antriebstechnik bei
Fahrzeugen. Gemeinsam steigen die Robert Bosch GmbH und die koreanische Duracell in die Produktion von
Lithium-Ionen-Batterien für Fahrzeuge ein. Ab 2010 soll ihr jetzt gegründetes Joint Venture "SB LiMotive Co.
Ltd." die Produktion starten. "In den kommenden fünf Jahren investieren beide Unternehmen rund 400 Mio. $",
erklärte Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender des Bosch-Bereichsvorstands Gasoline Systems, letzte Woche im
konzerneigenen Forschungszentrum Schwieberdingen.

In zwei Jahren will Duracell die ersten Batteriezellen in Korea vom Band laufen lassen. Für 2011 ist der
Beginn der Integration der Zellen zu einbaufertigen Batteriesystemen (Packs) vorgesehen.

An welchem Standort die Lithium-Ionen-Packs gefertigt werden, steht noch nicht fest. Sicher ist dagegen,
dass Duracell neben der Zentrale in Korea einen Sitz in Stuttgart erhält, und dass der Vorstand
paritätisch besetzt wird. Laut Joachim Fetzer, dem designierten Duracell-Geschäftsführer der Bosch-Seite,
soll die Produktion zunächst mit einigen 10 000 Lithium-Ionen-Packs jährlich anlaufen.

Lithium-Ionen-Batterien gelten als Schlüsselsysteme für effiziente Hybrid- und Elektrofahrzeuge, die aktuell
von vielen Herstellern angekündigt werden. BMW plant nächstes Jahr eine Kleinserie von 50 Elektro-Minis auf
den Markt zu bringen, zudem einen 7er und den X6 mit Hybridantrieb.

Wie Porsche beim Cayenne hält Audi an seinen Hybridplänen fest, will jedoch zuerst den neuen Q5
"elektrifizieren" und anschließend den Q7 der zweiten Generation. Auch Massenhersteller wie VW, GM/Opel und
Ford wollen Anfang des nächsten Jahrzehnts Hybride und Elektrofahrzeuge anbieten. Mit der
Lithium-Ionen-Batterietechnik sollen Reichweiten von bis zu 250 km möglich werden.

Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan schätzt in einer aktuellen Studie, dass schon bis 2015 mehr als
250 000 Elektroautos auf Europas Straßen unterwegs sein könnten. "Lithium-Ionen-Technik dürfte die gesamte
Autoindustrie revolutionieren", heißt es in ihrer Studie.

Bosch erwartet zügiges Wachstum, allerdings keine Revolution. "Ich wage nicht abzuschätzen, wann rein
elektrisches Fahren möglich sein wird", relativierte Scheider. Von 2008 an würde weltweit die Zahl von ca.
2000 E-Fahrzeugen und 650 000 Hybriden zwar bis 2015 auf 350 000 E- und 3 Mio. Hybrid-Autos steigen, doch
bleibe sie damit bei global erwarteten 91 Mio. Autoverkäufen 2015 deutlich in der Nische.